Wenn es überhaupt den "Urtyp" eines Raumes gibt, dann könnte das, wer wollte daran jemals zweifeln, nur die Küche sein. Als in frühester Zeit die Menschen zum ersten Mal um ein Stück Land vier Wände zogen und darüber ein Dach bauten, dann nur, um in diesem geschaffenen Raum eine Küche einzurichten. Und dort kochten und lebten sie.
Erst später baute der Mensch - er hatte sich angeeignet, den Überfluss als Komfort zu bezeichnen - zusätzliche Räume in seinen Häusern ein und trennte, in höchst unnatürlicher Weise, das Kochen vom Leben. Das archaisch Urtypische muss es wohl sein, warum die Küche noch heute in den meisten Menschen das tiefe Gefühl der Geborgenheit auslöst. Die Küche ist eben der wärmste Ort des Hauses, und das nicht nur, weil hier der Ofen steht.
Die gemütlichste Küche, die man sich vorstellen kann, ist Omas Küche, wie man sie aus Kindheitstagen kennt. Hier, wo Oma all die leckeren Dinge am Herd gezaubert hat, die den Geschmack der Kindheit ausmachen: Festliche Braten, feine Kompotte, leckere Marmeladen... Ja selbst ein einfaches Leberwurstbrot bekam in Omas Küche die Kraft, einen Geschmack zu entfalten, der nirgends anders je wieder erreicht werden konnte. Oma wusste einfach immer was schmeckt, und hatte das auch immer da. Und damals, in Omas Küche, nahm man sich für alles noch Zeit. Keine Hast verdarb den Appetit - gegessen wurde am Tisch. Der große schwere Tisch aus massivem Holz war eine feste Institution im ganzen Haus und hatte einen großen Anteil an der Gemütlichkeit. Doch wie sah dieser Tisch eigentlich aus? Das weiß niemand so genau, denn die bestimmt makellose Maserung seines antiken dunklen Holzes war stets bedeckt von einem schweren Wachstischtuch, auf welches man, auch ohne Teller, das frische gemachte, krümelnde Leberwurstbrot ablegen durfte, um einen großen Schluck Kakao zu trinken.
Dieses wunderschöne Wachstuch konservierte nicht nur den Tisch und hielt die Krümel von ihm fern, die jede Großmutter mit einem feuchten Tuch, schwingendem Handgelenk und bewundernswerter Eleganz vom Tuch wischte, sondern war zudem untrennbar mit der Gemütlichkeit verbunden, die jener Tisch ausstrahlte. Eine Gemütlichkeit, die nicht durch eine nervöse Vorsicht unterbrochen wurde, wie beispielsweise in der "guten Stube", in die Kinder nur unter besonderer Beobachtung durften. Nicht so am großen Tisch in der Küche: Plätzchen ausstechen, mit Wasserfarbe malen und matschen, Bauklötze stapeln - dieser Tisch und sein Wachstuch erlaubten all das und gaben dadurch so viel mehr.
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